Nach dem modernen Zentrum von Mexiko-Stadt rund um den Paseo de la Reforma wird ein Ausflug ins Grüne empfohlen.
Ein weiteres Highlight der Fahrt könnten die „Schwimmenden Gärten von Xochimilco“ bilden, welche sich ca. 25km südlich vom Zocalo befinden und die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Sie bestehen aus einem Geflecht künstlich angelegter Kanäle mit einer Gesamtlänge von rund 150 km und Inseln aus bepflanzten, mit Seeschlamm bedeckten Flößen, deren Wurzelwerk mittlerweile bis auf den Grund reicht und ihm damit Land abgewinnt.
Hier bietet sich evtl. eine feucht fröhliche Bootsfahrt in der Gruppe während des Tages an. Musik und Getränke können zum Boot hinzu gebucht werden.
Doch nun wenden wir uns einem unbestrittenen Höhepunkt der Fahrt zu, dem Aztekenstadion.
Im Aztekenstadion, welches trotz seiner Platzreduzierungen von ca. 114.464 (zur WM 1986) auf nunmehr 87.000 immer noch zu den größten, auf jeden Fall zu bekanntesten Stadien der Welt gehört.
Das Stadion ist nicht nur die Heimstätte der mexikanischen Nationalmannschaft sondern auch des mexikanischen Rekordmeisters Club de Fútbol América S.A. de C.V., kurz Club América, der evtl. mit ca. 65.000 einheimischen Zuschauern gesehen werden kann, die im Schnitt die Heimspiele vom Club America frenetisch verfolgen.
Das 1966 errichtete Aztekenstadion ist das einzige Stadion der Welt, welches je zweimal ein Fussball-WM Eröffnungs- und Finalspiel (1970 und 1986) beherbergte.
In diesem Stadion fanden legendäre Partien statt, wie bspw. das denkwürdige „Jahrhundertspiel“ als Deutschland 1970 im WM-Halbfinale dem späteren Vizeweltmeister Italien unglücklich in der Verlängerung 4:3 unterlag oder auch das legendäre WM-Viertelfinalspiel zwischen Argentinien und England bei dem man nicht nur beim 1. Tor die Hand Gottes, sondern auch gleich noch das Jahrhunderttor von Diego Maradona zum 2:0 (Endstand 2:1) sehen konnte.
Insgesamt wurden im Stadion 19 WM-Spiele abgehalten, die von 1.917.550 Zuschauer gesehen wurden. Dies macht den bescheidenen Zuschauerschnitt von 100.924 im Schnitt pro Spiel, was von keinem anderen Stadion in der Welt bisher annähernd erreicht wurde.
Nebenher wird das Aztekenstadion auch für andere Veranstaltungen genutzt. So füllte sich das Aztekenstadion 1993 bei Konzertauftritten von Michael Jackson fünfmal nacheinander mit 100.000 Zuschauern.
Nicht zu verwechseln ist das weltbekannte Aztekenstadion mit dem ebenfalls weltbekannten Olympiastadion der Sommerspiele 1968 (Estadio Olímpico Universitario), wo nicht nur Bob Beamon oder Dick Fosbury im revolutionären Flop-Stil siegten, sondern auch die den Kugelstoßwettbewerb eindeutig beherschende Magdeburgerin Margitta Gummel Weltgeschichte schrieb, die unvergessen bleiben wird.
Sicherlich in Ehrung dieses 19,61m Weltrekordstoßes, wurde das Olympiastadion 2007 mit weiteren Gebäuden auf dem Campus der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Es verfügt über eine Kapazität von ca. 70.000 Plätzen und befindet sich wie das Aztekenstadion im gleichen Stadtteil, Coyoacon.
Es gibt eine Unmenge weiterer Sehenswürdigkeiten die einen Besuch wert sind, wobei ich nur noch den Plaza Garibaldi (ca. 2 km nördlich vom Zocalo) mit seinen allabendlich auftretenden Mariachi Gruppen (mexikanische Musikformationen), den Palast der Schönen Künste (Palacio de Bellas Artes, ca. 2km westlich vom Zocalo) und die Häuser von von Frida Kahlo und Leo Trotzki, in dem er von einem von Stalin beauftragten Agenten im Jahre 1940 mit einem Eispickel ermordet wurde, nennen möchte.
Unbedingt zu beachten ist, dass sich ein Tag frei gehalten werden sollte für den Besuch von Teotihuacan, das ca. 45 km nordöstlich von Mexiko Stadt liegt und sicherlich eines der beeindruckendsten historischen Stätten Amerikas ist.
Für abendliche Ausflüge gibt es für jeden Gusto zahllose Möglichkeiten. Es wird aber generell empfohlen sich vorher bei lokalen Vertrauenspersonen kundig machen, um hartnäckigen Spendensammlern aus dem Wege zu gehen. Sicherlich wird man in jedem der 16 Stadtteile von Mexiko Stadt ausreichend Angebote finden, doch sollten insbesondere Zonen in den Gebieten von Condesa, Roma, Polanco, El Centro und Zona Rosa dem Geschmack europäischer Touristen entsprechen.
Den Aufenthalt erheblich erleichtern wird euch euer sicherlich euer gutes Spanisch oder falls nicht sofort verhandlungssicher verfügbar auf jeden Fall der Hinweis, dass man kein „Gringo“ ist, sondern aus Deutschland kommt (soy de Aleman).
Und was soll man essen ?
Am besten ohne Scheu verschiedene Speisen auf den vielen lokalen Märkten verkosten (auf keinen Fall dabei an Durchfall -Montezumas Rache- denken), ob Tortillas, Nopales – die Blätter des Feigenkaktus, Pozoles (Eintöpfen), Chayotes – ein birnenförmiges Gemüse der Kürbisfamilie, das einen leicht nussigen Geschmack hat, Bohnengerichte mit dem würzigen Teekraut Epazote (es schmeckt leicht nach Zitrone, riecht allerdings sehr unangenehm, weswegen die Azteken die Pflanze „Stinktierschweiß“ nannten), usw.
Und gibt’s auch was zu trinken?
Wasser, aus zuvor geschlossenen Flaschen, Säfte, Säfte, Säfte und wer kein Veganer ist, sollte unbedingt den Mezcal aus dem Fruchtfleisch der Agave, mit einer Schmetterlingsraupe garniert, probieren.
Zu erwähnen sei noch, dass der bekannteste Mezcal der Tequila ist, welcher in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco ausschließlich aus der Blauen Agave gebrannt wird.
Weinfreunde sollten lieber in Mexiko ihre Leber schonen und auch mal auf ein Bier (cerveza) zurückgreifen wie z.B. Corana, das man dann wie folgt ordern kann: Por favor una (dos, tres, quatro, cinco, seis,… cervezas mas = Bitte noch ein (zwei, drei, vier, fünf, sechs,… ) Bier.
Also das Programm für Mexiko-Stadt ist zum Bersten gefüllt und nun gilt es sich dieser vibrierenden Metropole hinzugeben und sie mit Nikschup-Leben zu füllen.
Deseo vosotros un viaje emocionante y marvilloso.
VAMOS!