NIKSCHUP IN MITTELAMERIKA – HAVANNA (TEIL 3)

von oreek und hrau:

Eine geschichtsträchtige Stadt, die bei genauerem Hinsehen die Eleganz und Schönheit von früheren Zeiten erzählt und sich doch in einem für unsere Verhältnisse so desolaten Zustand präsentiert. Mehr Charme ist wohl kaum möglich.

Nach unserer Ankunft am internationalen Verkehrsflughafen der Stadt entstand eine bunte Mischung aus Nostalgie (untermauert durch beeindruckende Geruchsproben der Zweitaktmotoren) und Ungewissheit gepaart mit leichter Panik, die jedoch zügig in Entschlossenheit samt unheimlicher Gelassenheit, allen voran vom Logistikverantwortlichen Poschi, verschwamm. Grund für diesen Stimmungscocktail waren unsere gecancelten Rückflüge. In weltmännischer Manier sorgte ein Team aus abenteuererfahrenen Nikschups dafür, dass wir quer durch die kaputte Altstadt mit sieben Tickets über Toronto nach Frankfurt in der Tasche schlenderten. Keine Termine und leicht einen sitzen, was sich eigentlich durch den ganzen Urlaub zog, ging es dann zufrieden mit uns und dem Rest der Welt in unser ehrwürdiges Hotel am besten Platz der Stadt. In Wurfweite des Capitols, da war es nun, das Inglaterra. OK, der erste Lack ist ab, aber wer hier alles schon genächtigt, getrunken und …. haben muss… und jetzt wir. Der Check-In gestaltete sich (nach dem kleinen Einwurf wir kennen den Präsi vom Nikschup) problemlos. Am Abend machten wir uns einen ersten Eindruck vom Nachtleben der Stadt, zogen durch Bars und Festivalkneipen, in denen wir das ein oder andere geistreiche Getränk, nebst landestypischer Zigarre zu uns nahmen.

Der nächste Tag begann mit einem sozialistisch-spartanischen Frühstück im Hotel, welches bis zur Ankunft an den Strand vorhielt. Raus aus der Mittagshitze der Stadt wurden wir am azurblauen Golf von Mexiko mit den gleichen Getränken des Vorabends bis zu unseren Sonnenliegen beliefert und genossen das Leben und die Sonne auf kubanische Art und Weise. Auch an diesem Abend konnten wir wieder erahnen, was Ernest hier in dieser Stadt gehalten hat. Die lebensbejahende Bevölkerung nahm uns herzlich in Empfang und gab uns zu handgemachter Musik eine Einführung in Salsa tanzen.

Aufgewacht am dritten Tag konnten wir es kaum fassen, wir hatten uns schon fast zwei Tage keine Sorgen mehr gemacht. Aber das sollte sich dann bald ändern, Gerüchte kamen auf, alle anderen Touristen aus dem Land wurden nach Havanna gebracht, der Flughafen sollte dicht machen, Ausgangssperren für Touristen, naja… maybe. Alles halb so wild, fahren wir erstmal an den Strand und gönnen uns eine frische Kokosnuss mit jeder Menge Rum. Dann am Abend noch ein absolutes Highlight, eine Cadillac Cabrio Tour durch die Stadt mit kompetenter Führung durch unsere sympathischen Fahrer. Abgesetzt vor der bekanntesten Bar Havannas, wo sich ein gewisser Andreas M. an den Wänden verewigt haben soll, wirkten wir der Dehydrierung entgegen und nahmen später ein regionales Abendessen zu uns. Im weiteren Verlauf des Abends sahen wir einen sehenswerten Auftritt junger Musiker und tranken literweise Mojito. Was die Minze ist alle? Ach füll die Kannen einfach mit Rum auf! Gelockerte Hüften führten dann zur Anwendung und Festigung der erlernten Tanzschritte.

Bevor am letzten Tag noch schnell das Hotel gewechselt wurde, ging es an den Strand oder in die Stadt. Abschließend verputzten hungrige Nikschups jeder für sich einen kleinen Wal, ehe es dann früher als üblich ins Hotel ging. Die Nacht war kurz, eventuell fliegen wir morgen nach Hause… maybe. Einmal kam er noch der Einwand von Ralle P., der sich durch den ganzen Havanna Trip zog: „Ach wären wir doch lieber in Cancun geblieben“.

Am Flughafen gegen 4.00 Uhr angekommen, stand „adjusted“ als Info zum Flug nach Toronto. Der linguistisch begabte Nikschup wusste natürlich sofort, eingestellt?!, hat in diesem Fall eine andere Bedeutung als wir befürchteten. Wir (vier von uns) gehörten nicht dazu. Der Flug wurde einfach nur zeitlich verschoben (angepasst). Den letzten Schock überwunden, ging es dann nach etlichen Stunden kurz über Kanada zurück nach Frankfurt, mit dem Zug nach Leipzig und den Rest per Kleinbus ab in die neue Zeit … Na ja, wir wussten nicht so genau was uns erwartet. Was bleibt uns von dieser doch so anderen Reise? Auch ein paar Nikschups weniger können durchaus eine kompetente FCM-Delegation darstellen, auch wenn dieses Mal auch für mich, der es bis jetzt auf jeder Reise ins Stadion geschafft hat, kein Fußball dazu gehörte.

Was sollen wir noch schreiben? Aktuell überschlagen sich die Ereignisse, an Fußball ist kaum noch zu denken. Aber mal ehrlich, wir haben schon so viele Spiele in so vielen Ligen gesehen. Vielleicht schauen wir uns nächstes Jahr mal ganz was anderes an. Einen Halbdänen, einen Nikschup in der Kreisliga Schleswig/Flensburg, der noch grätschend dem Gegner die Stirn bietet … Mal was anderes. Das entscheiden zwar andere, aber wir sieben sind uns da eigentlich einig und für ein Spiel in Dänemark oder Kiel ist dann auch noch Platz. OSTERBY ist immer eine Reise wert … maybe ; )

1 Gedanke zu „NIKSCHUP IN MITTELAMERIKA – HAVANNA (TEIL 3)“

  1. Tolle Bilder, Tolle Eindrücke und hervorragend Reise-animierend geschrieben. Sehr schöne Reports von der Mittelamerika-Tour insgesamt und auch die Berichte von der AMSTERDAM-Tour haben den diesmal vermehrt zu Hause Gebliebenen einen schönen Eindruck über das Verhalten und die Motivationen der NIKSCHUPS im Ausland vermittelt. NIKSCHUP wird auch nächstes Jahr wieder verreisen … und alle der ursprünglichen MEXICO-NIKSCHUPS werden sich vermutlich ein wenig ärgern nicht dabei gewesen zu sein …

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