WAS WAR DENN EIGENTLICH AM 1. MAI 1973 LOS?

Sicher nicht jedem FCM-FAN, jedem NIKSCHUP dagegen schon, dürfte jetzt aus der Kalten völlig klar gewesen sein, dass eigentlich der 1. MAI 1973 (heute vor exakt 48 Jahren) überhaupt die Basis zum größten Titel des CLUBS aller Zeiten war. Denn an diesem 1. Mai, ein wunderschöner Sonnentag, ein Sonntag zudem auch, fuhr unser CLUB mit all seinen besten Spielern über die F184 (heute B184) nach DESSAU. Meine Eltern wollten an diesem Tag so gegen Mittag (nach dem Marschieren, versteht sich) mit all meinen Brüdern in den MAGDEBURGER ZOO, welch schwachsinniger Gedanke, fahren. Wir damals in VOGELSANG lebend, brauchten eine gefühlte halbe Stunde, um aus unserem Dorf linksabbiegend auf die F184 zu kommen, da diese Straße mit FCM-FANS (alle auf dem Weg nach DESSAU) komplett verstopft war.

SPARI, der Mann des Tages, flankt nach innen, wie hier auf der Titelseite der fuwo zu sehen ist. (fuwo)
Unser Kader in DESSAU. Namen, die wie Öl runtergehen. (fuwo)

Während meine Brüder und ich unter Aufsicht unserer Eltern gelangweilt durch den MAGDEBURGER ZOO schlenderten und uns immer wieder die Frage stellten, warum wir hier Erdmännchen füttern sollten und nicht in DESSAU waren, wurde genau dort keine 100 km weiter südlich im PAUL GREIFZU-STADION ein Fußballspiel angepfiffen, welches für unseren CLUB eine unglaubliche nähere Zukunft bedeuten sollte. Hier in DESSAU spielte unser 1. FC MAGDEBURG gegen LOK LEIPZIG.

ZAPPEL köpft erst den LEIPZIGER TORWART weg, dann den Ball ins Tor zum1:1. (fuwo)
Unser Trainer, der Schelm, lobt die Stärken des Gegners. (fuwo)

Das Spiel ist schnell erzählt. Gewöhnlich wie sonst auch bei FDGB-POKALENDSPIELEN gewann natürlich am Ende unser FCM. Aber der Reihe nach. Und in dem Zusammenhang ist unbedingt auf den ersten POKAL-TRIUMPH des FCM 1964 hinzuweisen. Dort nämlich spielte unser CLUB an exakt an gleicher Stelle gegen den exakt gleichen Gegner mit dem exakt gleichen Ausgang. Damals gewann der CLUB nach 0:2-Rückstand noch 3:2. Diesmal gerieten wir vor sage und schreibe 30.000 Zuschauern wieder in Rückstand (5.) durch den legendären HENNING FRENZEL. Aber unser 9 GELBE KARTEN-MANN (pro Saison) MANFRED ZAPF traf wie im Finale 1978 auch mit einem Kopfball-Torpedo zum 1:1 (19.). Dazu schreibt die fuwo: „ZAPFS Ausgleich (Der Rempler im Strafraum gegen den hochspringenden FRIESE war alles andere als eine korrekte Aktion) kam den Magdeburgern sicher wie eine Erlösung vor.“ … so wie wir halt ZAPPEL kennen! Denn LEIPZIG war bis dahin deutlich besser. Die blau-weißen Massen tobten. Und dann kam die Zeit des HALBERSTÄDTERS. In der 49. Minute. jagte er die Kugel zum 2:1 in die Maschen. ALTMANN konnte zwar noch einmal ausgleichen (73.). Aber dann war es wieder SPARI vorbehalten in der 86. Minute den Sack endgültig zuzumachen mit einem Prachtschuss zu einem Sieg, der ja, seien wir ehrlich, vorher schon feststand. Es war der vierte Pokaltriumph für uns. Drei weitere sollten noch folgen.

Namen, die sich im Gegensatz zu heute, noch aussprechen lassen … (fuwo)

Ein grandioser Sieg, der es uns ermöglichte im September 1973 im EC2 anzutreten um schon einmal im KUIP Finalluft schnuppern zu dürfen im damals ersten Spiel der EC2-RUNDE gegen NAC BREDA, einem Vorort von ROTTERDAM, die wegen eigenen Stadionproblemen in den KUIP ausweichen mussten. Der CLUB spielte dort 1:1. Der Rest, was dann in den folgenden Monaten auf dem Weg zur Rückkehr in den KUIP dann geschah, ist allen MAGDEBURGERN hinreichend bekannt. Ach so und auf dem Rückweg aus dem MAGDEBURGER ZOO nach Hause nach VOGELSANG, kam uns ein nicht endender blau- weißer Autokorso entgegen, wo man sich sehnlichst wünschte, jetzt nicht nach links abbiegen zu müssen … mf

Kategorien FCM

5 Gedanken zu „WAS WAR DENN EIGENTLICH AM 1. MAI 1973 LOS?“

  1. Aber bestimmt hatte man im Zoo an diesem Tag viel Platz 😉 . Wurdest du nach dem Zoobesuch FCM Fan weil du den blau- weißer Autokorso gesehen hattest oder warst du es vorher schon? Oder war Hansa damals an erster Stelle?

  2. Torsten ich war vorher schon FCM-Fan, aber mein intrafamilärer Einfluss reichte damals (noch) nicht aus, meinen Vater an der Abfahrt Vogelsang dazu zu bewegen, dass er rechts in Richtung Dessau abbiegt, obwohl es zumindest für mich als 11-Jährigen die schönere, die historischere und vor allem spannendere Entscheidung gewesen wäre … HANSA und EIBAR spielten damals überhaupt keine Rolle.

  3. Ok Torsten, du willst es wissen! Mein Geburtsort ist Bad Doberan, meine ersten 18 Monate lebte ich in Greifswald (Toni Kroos, du weißt bescheid). Ein Haufen Verwandtschaft lebt/lebte in Rostock, Reutershagen, Sievershagen, Lütten Klein u.s.w., wir waren also ständig da oben, obwohl seit Oktober 1963 in Vogelsang lebend. Der richtige Durchbruch aber kam 1995 mit Hansas Wiederaufstieg in die erste Bundesliga, wo mit dem Club nun rein gar nichts (außer 2000 bis 2001) los war, also fuhr ich immer zu Hansa und schleppte von Spiel zu Spiel immer mehr nach Magdeburg versprengte Fischköppe mit ins Ostseestadion; aber vom Herzen bin ich FCM-Fan geblieben, genauer gesagt habe ich drei Herzen in der Brust! Ich habe die meisten Spiele vom Club gesehen, dann kommt Hansa, dann Eibar, dann Wigan … Soviel zu meiner Hansa-Identifikation …

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