NACH DER EIBARTOUR IST VOR DER EIBARTOUR: Nach der traumhaften NIKSCHUPREISE im Dutzend nach EIBAR mit ganz viel Party und einem äußerst gewöhnungsbedürftigen Match gegen VALLADOLID in IPURUA, welches in einer verdienten Niederlage endete, sollte jetzt möglichst schon gegen TENERIFFA zu Hause der Sack zugemacht werden und wenn nicht da, dann in jedem Fall eine Woche später beim Tabellenletzten in ALCORCON. Bei zwei Punkten Vorsprung vor VALLADOLID hört sich das wie eine leichte Aufgabe an.
Gesagt – Getan. Wieder, wie genau zwei Wochen zuvor, erfolgte die Anreise über KÖLN und VITORIA, dieses Mal allerdings weniger komfortabel von VITORIA nach EIBAR mit dem Rennrad. Um nicht selbst wegen zu langsamer Fahrt in den Bergen vom Rad zu fallen, hatte sich meine Nichte AMY (18 Jahre jung und Sportsfrau vor dem Herren – Fußball und man staune Boxen – alles in Allem 5 Sporteinheiten die Woche) als Tempomacher sprich Hase mir angeboten, mich zu begleiten. Die bergige Gegend auf dem ersten Drittel dieser Strecke und der lockere jugendliche Fahrstil meiner Nichte verlangte mir alles ab und ließ mich erstmals an der Sinnhaftigkeit dieser von mir provozierten Radtour zweifeln. Gottseidank erreichten wir kurz vor ARRASATE den Fluss DEBA, in dessen Tal es nun die letzten 40 km bis EIBAR kontinuierlich bergab ging, ein Streckenprofil, welches bei mir wieder zu mentaler Stärke führte. 22:30 Uhr in EIBAR eintrudelnd kurz im BOSSA etwas gegessen und ab in die Falle.





Tags darauf begann der Ort so ab 12:00 Uhr mittags so langsam zu platzen. Bands und Spielmannszüge durchstreiften die Stadt, sodass man an der PLAZA UNZAGA gegen 14:00 Uhr kaum noch Platz für einen normalen Gang hatte und seine eigenen Fangesänge auch nicht mehr verstehen konnte. Erfreulich, dass die Jungs vom Fanclub FRÜNDE aus KÖLN auch mal vor Ort anzutreffen waren. Schnell erkannten wir, dass wir zusammen unerkannter Weise in der gleichen Maschine tags zuvor gesessen hatten. Die KÖLNER Jungs waren mit einer Riesenkamera ausgerüstet. Und die anderen Recken um MATHIAS, AITOR und JOSEBA, um nur einige ARMERO-GALLIONSFUGUREN zu nennen, waren natürlich auch alle da. Verbrüderungsszenen, als hätte man sich Jahre nicht gesehen, demonstrierten die große Verbundenheit.




Dann ging es ab in die Markthalle, wo vier Riesenpaella-Pfannen auf ca. 85 ARMEROS warteten, um bei Wein und Bier genossen zu werden. AMY, meine NICHTE gewann eine der begehrten Preise bei der Lotterie und beim Tänzchen waren die ARMEROS pfeilschnell hinter AMY. Danach ging es auf den Straßen munter weiter. Die Stimmung peitschte sich in Form immer wieder auftretender ARMERO-CHÖRE hoch und gipfelte in einem Fanmarsch, der mich an die aus DDR-Zeiten bekannten Mai-Demonstrationen erinnerte. Kurzer Talk mit JESUS noch und dann ab in den Kessel von IPURUA, wo sich die Jungs von ESKOZIA LA BRAVA für einen 90 Minuten dauernden Gesang gerade noch einmal die Stimmbänder zurecht zupften.












Dann um 22:00 Uhr! Der Anpfiff! Und beide Teams legten los, als gäbe es kein Morgen mehr. TENERIFFA anfangs auch mit intensiven Forechecking und ein zwei Halbchancen. Aber je länger das Match lief, zeigten unsere Jungs, wohin diese drei Punkte gehören und nach und nach sprang der Funke von der Osttribüne auch auf die langen Geraden über. Man peitschte sich gegenseitig hoch. Und als Dank für diesen Support legte STOICHKOV, wie einst sein berühmter Namensvetter ein Dribbling durch die verdutzte Inselabwehr hin und schob, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt unter tosenden Geschrei von 8.000 EIBAR-KEHLEN souverän zum 1:0 ein (19.). Klare Ansage, wer hier zu Hause ist. Von TENERIFFA (bereits für die Relegation qualifiziert) kam nicht mehr viel. Halbzeit! Und im Durchgang 2 legten unsere Stars noch mal los, als wolle man zweistellig gewinnen. Vier bis fünf Riesenchancen auf unser Tot vor der Osttribüne zeugen von einer nun selten dagewesenen Überlegenheit unserer GALAKTISCHEN. Und dann Herr GARITANO, wenn man sich nämlich traut in den gegnerischen Strafraum zu spielen und den Gegner permanent unter Druck setzt, entstehen auch Chancen. Und wer Chancen hat, macht dann zwangsläufig auch irgendwann sein Tor. So geschehen in der 84. Minute, als mal wieder nach einer Flanke von links gleich drei ARMEROS hätten einschieben können und CHEMA dann diese Riesenchance zwingend über die Linie drückt. 2:0! Ein Spiel der Superlative, möglicherweise das Beste Spiel der Saison vor einem Support, in dem in der zweiten Halbzeit alle Fans die von ESKOZIA LA BRAVA vorgegebenen Songs gemeinsam durch die Arena brüllten. Der wohl beste Fansupport in IPURUA, den es jemals gegeben hatte, so war man sich hinterher in den Fachgesprächen im ERROMES absolut einig. AMY bekam dann noch vom sich im Siegesdelirium befindlichen FERNANDO das ARMERO-TRIKOT geschenkt, welches in beiden Fanshops in ihrer Größe vor dem Spiel nicht mehr zu bekommen war. Ein EIBAR-TAG, den alle und insbesondere wir nicht so schnell vergessen werden; auch wenn wir noch nicht endgültig aufgestiegen sind. Aber das sollte ja beim Tabellenletzten ALCORCON in einer Woche nun überhaupt kein Problem mehr sein, den Aufstiegssack dort endgültig zuzumachen. Denn ganz klar konnten wir ja davon ausgehen, dass unser Trainer mit dieser selben Offensivtaktik mit knallharten Forechecking ALCORCON solange bearbeiten wird, bis unsere notwendigen Tore dort zum Sieg und somit zum Direktaufstieg fallen werden.




Am gleichen Tag, denn vor 3:00 Uhr waren wir ja nicht im Bett, ging es gegen 13:00 Uhr mit dem Rad los. SANTIAGO war das Ziel, keine 700 km und nur knapp 8.000 Höhenmeter von EIBAR entfernt. AMY zeigte mir an den Bergen, glaubt mir davon gibt es dort ganz viele, wo der Hammer hängt. Völlig erschöpft erreichten wir oder sagen wir mal lieber ich 5 Tage später SANTIAGO und müssen auch noch zugeben, den Bus für eine Teilstrecke genutzt zu haben. Egal.






Ich hatte schon die Sprechstunde für den kommenden Montag abgesagt; denn eins stand fest, nach dieser historischen Gala in IPURUA wollte ich zur Aufstiegsfeier in ALCORCON unbedingt dabei sein. Schwierigkeiten bereitete noch das Ticket, denn von ALCORCON wurden offiziell nur 300 Karten für EIBAR-FANS zur Verfügung gestellt. Die HARDCORE-ARMEROS zogen also Dienstag Abend gegen 21:00 Uhr mit Campingliegen nach IPURUA, um am Mittwoch um 9:00 Uhr, wenn der Kartenschalter öffnet, jeweils zwei der begehrten Tickets zu ergattern. Und bei einer Kartennachfrage von über 1000 tritt das Unglaubliche ein, dass mein Freund EL PRESIDENTE für mich eine Karte reservierte. Danke JOSEBA!!!


Mit dem Mietwagen die knapp 700 km runter nach ALCORCON einem MADRIDER Vorort. Dort warteten bereits gute 1000 EIBAR-FANS in den Kneipen rund um das 5.400 Zuschauer fassende ESTADIO SANTA DOMINGO. Man bereitete sich vor auf den Aufstieg; das Match selbst hatte lediglich nur noch formellen Charakter, da war sich alle einig. Der Verein ALCORCON unterband drei vier Tage vor dem Match den weiteren Kartenverkauf an EIBAR-FANS. Man wollte wohl im eigenen Stadion noch zu Hause und nicht nur gefühlter Gast sein.







Um 20:00 Uhr dann der Anpfiff. Was war das denn? Wir sicherten hinten ab. Kaum Vorstöße in die gegnerische Hälfte! Kein Forechecking – Kein Druck – Keine Torchancen oder sagen wir mal maximal zwei drei Halbchancen. Kein Schuss unsererseits ging mal direkt auf das Tor. Wir spielten mit nur zwei Mittelfeldspielern. Halbzeit! Kein anderes Bild im Zweiten Durchgang. Und dass, obwohl die gut 1000 mitgereisten Fans permanent das Team mit ihren Gesängen versuchten nach vorn zu peitschen. ALCORCON gewann immer mehr Spielanteile und hatte plötzlich auch Chancen. Aber der Blick auf das Handy zeigte, dass kurz vor Schluss zwar VALLADOLID klar führte aber es zwischen im keine 8 km entfernten LEGANES und ALMERIA 2:2 stand und jetzt wurde im Stadion jedem EIBARNESEN die Taktik unseres Trainers klar. Er ließ auf remis spielen. Denn bei Unentschieden von ALMERIA wären wir ja aufgestiegen. Unser Team spielte in den letzten Minuten so als hätten sie einen Nichtangriffspakt unterschrieben. Es gab da aber in der 91. Minute nur ein kleines Problem. Denn ZARFINO von ALCORCON hielt sich nicht an diesen Nichtangriffspakt und schob locker und ohne große Gegenwehr zum 1:0 für das schon lange abgestiegene ALCORCON ein.




Seit dem 11. Spieltag stehen wir mit einer Ausnahme auf einem direkten Aufstiegsplatz und das bis zum 41., dem vorletzten Spieltag. Wir führen mit 2 Punkten vor VALLADOLID und stehen auch vor den punktgleichen Jungs aus ALMRIA als Tabellenführer blendend da. Das saustarke Team von ALCORCON hatte vor dem letzten Match insgesamt fünfmal gewonnen also ungefähr jedes 8. Spiel. So, wie ich hörte, sagte Herr GARITANO in der Pressekonferenz nach dem Spiel, dass wir bei Remis ja direkt aufgestiegen wären, was im Umkehrschluss ja heißt, dass der Trainer auf Unentschieden hat spielen lassen. Bei Sieg von ALMERIA und VALLADOLID hätte dieses Remis allerdings zum Direktaufstieg nicht gereicht. Nicht nachvollziehbar dieser Remis-Plan, zumal ALMERIA in LEGANES ca. 4 Minuten länger spielte als UNSERE in ALCORCON.


Ich kann es nicht verstehen, wie man diese komfortable Tabellenposition vor dem letzten Spieltag so kläglich verspielt bei einem gefühlten Heimspiel (insgesamt 2319 Zuschauer im ESTADIO SANTA DOMINGO, davon über 1000 aus EIBAR und MAGDEBURG – denn nur die EIBAR-Fans sangen). Kein Druck, kein Forechecking! Unser Team versuchte nicht mal vor dem gegnerischen Strafraum Fehler zu erzwingen. Herr GARITANO: Kein Strafraum-Spiel, Keine Chancen! Und Keine Chancen logischerweise auch keine Tore. Völlig unverständlich ist, dass nach der knallharten offensiven Gala eine Woche zuvor diese Spielweise gegen das schwächste Team der Segunda nicht auch angewandt wurde. Unser Trainer ist der Verantwortung für den Verein und insbesondere für die erwartungsvollen unglaublich vielen EIBAR-FANS in ALCORCON keineswegs gerecht geworden. Das Team hätte ab Montag auf dieses Endspiel vom Trainerstab eingeschworen und heiß gemacht werden müssen, so als würde es um deren Leben gehen. Und wenn man Taktik und Spirit aus dem TENERIFFA-SPIEL mitgenommen hätte, dann hätte die Mannschaft nicht so kläglich versagt. Fazit: Der Trainer (Stab) hat die Mannschaft völlig falsch eingestellt und trägt letztlich die Hauptschuld an dieser absolut vermeidbaren Niederlage.
Ich bin direkt nach Abpfiff (ca. 22:00 Uhr) völlig enttäuscht ohne jemand Adios zu sagen sofort in mein Hotel abgehauen. Um 5:00 Uhr morgens dann von ALCORCON nach VITORIA (350km) gefahren, dort Mietwagen abgegeben, mit dem Taxi und beiden Rennrädern zum Flughafen, die Räder in der Kiste verpackt, nach Köln geflogen und von hier nach MAGDEBURG (420km) mit meinem Wagen gefahren. Um 20:45 Uhr, gut 24 Stunden nach dem Anpfiff in ALCORCON war ich pünktlich zum Abendbrot zu Hause.
Gestern haben wir dann schon das erste Relegationsspiel in GIRONA bestritten und durch einen Sonntagsschuss Mitte der ersten Halbzeit von AKEITXE (28.) mit 1:0 gewonnen dank einer guten ersten Halbzeit. Kurz vor dem Pausentee wurde dann aber TEJERO (45+3) nach Foulspiel vom Platz gestellt und zu zehnt brachten wir trotz heftiger teils wütender Angriffe von STUANI und seinen Leuten die Führung über die Zeit. Ein Lichtblick. Wollen wir hoffen dass GAIZKA GARITANO am Sonntag in IPURUA nicht wieder seine Mauertaktik mit dem Ziel Remis spielen zu wollen, anwendet; denn das ging ja nun zweimal, nämlich gegen VALLADOLID und kläglicherweise auch gegen ALCORCON so richtig in die Hose. AUPA EIBAR mf
Mike, danke für den schönen Bericht. Ich war zwar bei der letzten Eibar-Tour nicht dabei, aber habe mir die Matches (zwar etwas zeitversetzt) am Rechner angesehen. Du hast Recht, hoffentlich lässt der Trainer am Sonntag nicht wieder auf Unentschieden spielen. Das geht wieder in die Hose!!! Zum Aufstieg ist es jetzt ein schwerer Weg, der absolut nicht notwendig war. Trotzdem hoffen wir noch, Aupa Eibar!!!